- onomatopoetische Dichtung
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Texte, deren Ziel es ist, durch Onomatopöie (Lautmalerei) die akustisch-sinnlichen Eindrücke, die das Bezeichnete in der Realität besitzt oder auslöst, nachzubilden, sei es durch herkömmliche oder in der Kunstpoesie seit der Antike immer wieder neu erfundene Wörter oder durch eine besondere rhythmisch-metrische Zusammenstellung ursprünglich nicht schallimitierender Wörter. In der Antike u. a. bei Homer, Vergil und Ovid. - Das auch in den volkssprachlichen Literaturen des Mittelalters und in der makkaron. Dichtung anzutreffende Verfahren wurde in der deutschen manieristischen Lyrik des Barock v. a. vom Nürnberger Dichterkreis gepflegt. Während die Klassik die Onomatopöie als Mittel klanglicher Veranschaulichung des Dargestellten einsetzte (so Goethe und Schiller in vielen ihrer Balladen), nahm sie in der Romantik mehr den Charakter einer Lautsymbolik an. Im 20. Jahrhundert findet sich onomatopoetische Dichtung v. a. in den dadaistischen Lautgedichten und in Werken der konkreten Poesie.
Universal-Lexikon. 2012.